Eignungstest für angehende Therapiehunde
Der Eignungstest dient der Einschätzung, ob ein Hund die grundlegenden Voraussetzungen für die Ausbildung zum Therapiehund erfüllt. Der Fokus liegt auf Sozialverhalten, Belastbarkeit, Grundgehorsam und Vertrauen zum Menschen. Die Testinhalte orientieren sich an realen Situationen aus späteren Einsätzen in Institutionen wie Altersheimen, Schulen oder Kliniken.
Die Prüfung findet im Freien statt, oder in unseren Innen-Räumen, in Weinfelden. Bitte beachten Sie, dass läufige Hündinnen nicht teilnehmen können. Die Hunde sollen vor Beginn versäubert sein. Während des Tests wird auf Futterbelohnungen verzichtet. Wir wünschen uns gelassene Mensch-Hund-Teams mit Freude an gemeinsamer Arbeit. Wir werden eine Kaffee-Pause machen und nach dem Mittagessen, nehmen die Experten die Auswertung der Testergebnisse vor. Im direkten Anschluss wird das finale Ergebnis mit dem Hundehalter besprochen.
Grundgehorsam
Sitz & Platz mit Entfernung
Der Hund führt auf Kommando 'Sitz' und 'Platz' aus. Der Hundeführer entfernt sich einige Schritte. Der Hund hält die Position bis zur Auflösung.
Begrüssungssituation
Ein fremder Mensch nähert sich. Der Hund bleibt ruhig neben oder hinter dem Hundeführer sitzen/liegen. Anspringen oder Ziehen wird nicht gewünscht.
Leinenführigkeit
Der Hund geht an lockerer Leine, ohne zu ziehen. Zuerst ohne Ablenkung, dann durch eine Gasse mit Menschen & Hunden. Der Hund zeigt keine Aggression oder Angst.
Umwelt, Menschen & Situationen
Fremdkontakt & Trennung
Ein fremder Mensch nähert sich frontal, spricht den Hund an und streichelt ihn. Anschliessend wird der Hund dem Fremden übergeben, während der Hundeführer den Sichtkontakt verlässt. Der Hund bleibt ruhig und gelassen.
Hilfsmittel & Mobilität
Der Hund begegnet Menschen mit Rollator, Rollstuhl oder Krücken. Der Hundeführer steuert die Annäherung. Der Hund reagiert ruhig und freundlich.
Lärm & Unruhe
Menschen bewegen sich laut, hüpfen oder schwingen Gegenstände. Der Hund bleibt entspannt. Der Hundeführer darf Abstand und Dauer mitbestimmen.
Personengruppe nähert sich
Mehrere Personen nähern sich dem Hund. Der Hundeführer beobachtet das Verhalten und schützt den Hund vor Überforderung durch aktives Management.
Kooperationsübung mit Reifen
Der Hundeführer führt einen Reifen über sich selbst zum Hund. Beide gehen gemeinsam durch den Reifen.
Spielunterbruch & Sozialkontakt
Der Hundeführer spielt mit dem Hund, unterbricht kontrolliert das Spiel. Eine weitere Person übernimmt kurz das Spiel und gibt dem Hund danach ein Leckerli, welches dieser sanft entgegennimmt.
Reaktion auf unerwartete Geräusche und Objekte
Ein ungewohnter Alltagsgegenstand (z. B. Staubsauger, rollender Wäschewagen, klappernder Topfdeckel) wird in der Nähe des Teams aktiviert oder bewegt. Der Hund darf aufmerksam sein, sollte aber nicht flüchten, bellen oder sich nicht mehr führen lassen. Ziel ist es, die Geräuschempfindlichkeit und Anpassungsfähigkeit zu prüfen.
Interaktion mit ruhender Person (Simulation einer Bettlägerigen)
Eine Person liegt ruhig auf einer Matte oder Liege. Der Hund wird vorsichtig an diese herangeführt. Optional darf der Hund auf die Matte steigen, wenn dies dem späteren Einsatz entspricht. Der Hund soll sich sanft und respektvoll verhalten, keine Aufdringlichkeit zeigen und feinfühlig reagieren.
Hinweis: Die Testinhalte können je nach Einsatzbereich oder Situationen leicht angepasst werden
(z. B. Fokus auf Kinder, Demenz, Palliativ).